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Die gotische Vorgängerkirche: Eine Kirche zu Gerlos zu Ehren der hl. Lambert und Leonhard wurde 1470 erstmals als Filiale von Zell am Ziller erwähnt. Ihr verliehen am 29. Mai 1489 der Salzburger Erzbischof Johann III. Beckensloer und der Chiemseer Bischof Georg I. für die Patroziniumstage je einen Ablaß (Wallner), womit wohl indirekt ein ungefähres Weihedatum gegeben sein dürfte. (Erfahrungsgemäß wurden im 15. und 16. Jhd. zu Kirchenneubauten seitens der kirchlichen Oberen gerne Ablässe verliehen, die vom vom Volke zahlreich begeht - durch die damit verbundenen Opfergaben eine Form der indirektion Subvention darstellten.)
Diese gotische Kirche hat Dr. Wilhelm von Sydow (Bundesdenkmalamt Innsbruck) 1990 bei bodenarchäologischen Untersuchungen etwa 50-70 cm unter dem heutigen Kirchenniveau feststellen und vermessen können. Es handelt sich um eine Saalkirche (ca. 5,50 x 9,50 m) mit leicht eingezogenem Chor im 3/8-Schluß. Der an der Nordostecke situierte Turm, der im Unterbau (bis zum Oktogonaufsatz) heute noch erhalten ist, dürfte gegen 1500 entstanden sein und barg einst auch die Sakristei.
Die Kirche hatte nur einen Altar, dafür beim Friedhofseingang Außenkanzeln. Die Laienkirche besaß - nach späteren Visitationsberichten - eine niedere flache Tamdecke und drei kleine Fenster, die im 17. Jhd. vergrößert wurde. 1651 gab es bereits Seitenaltäre, wobei am rechten ein Antlitz Christi (Vera ikon) vorhanden war, bzw. eine Leonhardfigur angeschafft werden sollte. 1679 bot Baron Franz Fieger zu Friedberg - das Geschlecht hatte 1651 das Schloß Fügen in Fügen erworben - die Stiftung einer neuen Kirchenuhr an, dafür sollten für seine Familie heilige Messen gelesen werden. 1700 durften die alte Kirche, über deren geringen Fassungsraum man seit längerem Klage führte, neu geweißt und die Fenster vergrößert werden, doch fehlte 1703 das Geld, um die Flocken umzugießen. Die Wahl der Kirchenpatrone könnte historische Bedeutung haben.
Da ist zunächst der hl. Leonhard, Benediktinerabt von Noblac (+ 6.11.560), der als Viehpatron in den Alpenländern umfassend verehrt wurde. Hierauf weisen u.a. die alte St. Leonhardskirche bei Kundl im Tiroler Unterland, aber auch St. Leonhard bei Tamsweg hin. Dagegen läßt sich die Wahl des hl. Lambert (+ 17.8.705 oder 706 als Märtyrer), Bischof von Maastricht, kaum dem Kreis bäuerlicher Heiliger zuordnen. Die Lambert-Verehrung ist im bayerisch-österreichischen Raum im Zusammenhang mit dem Wirken der Aribonen zu sehen, die im 10. Jhd. in ihren Klosterstiftungen Seeon (999), Millstatt/Kärnten, St. Lambrecht und Göß/Steiermark diesen Patron bevorzugten (Hinweis von Dr. J. Neuhardt).